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Top-40-Händler - HIGH END

Britischer Stereo Class A Vollverstärker mit einer Besonderheit.

Klang und Musik aus einer anderen Welt.

Sugden ANV 50 Frontansicht

Kurz zum Hersteller: Sugden Audio aus Heckmondwike, West Yorkshire, baut seit 1967 in Handarbeit puristische Verstärker und gilt als Pionier für echte Class-A-Elektronik im erschwinglichen High-End-Segment. Über die Marke und ihre Historie haben wir in unserem Blog bereits ausführlich berichtet – entscheidend ist: Sugden steht für kompromissarme Schaltungskonzepte, langlebige Mechanik und eine sehr musikalische, natürlich fließende Wiedergabe ohne Effekthascherei. Der ANV-50 („Advanced New Vintage“) entstand zum 50-jährigen Firmenjubiläum als moderner Gegenentwurf zur heiß laufenden Voll-Class-A-Fraktion – mit dem Ziel, Sugden-DNA in kompakter, alltagstauglicher Form anzubieten.

Technik und Aufbau: Herzstück des ANV-50 ist eine kleine, reinrassige Class-A-Verstärkerstufe (rund 4 Watt), deren musikalische Qualitäten Sugden mit einem nachgeschalteten, „idealen“ Ausgangsmodul skaliert. Diese Ausgangsstufe arbeitet extrem niederohmig und wird durch die firmeneigene „Sugden Error Correction“ entlastet: Das senkt die offene Ausgangsimpedanz signifikant, sorgt für sehr hohen Dämpfungsfaktor – auch in den oberen Frequenzlagen – und damit für exzellente Kontrolle am Lautsprecher. Insgesamt setzt Sugden auf Stromgegenkopplung und vollständig DC-gekoppelte Signalwege vom Vor- bis zum Leistungszweig. Das Resultat ist die Geschmeidigkeit einer Class-A-Vorstufe, kombiniert mit der Durchzugskraft und Laststabilität eines kräftigen Endteils – jedoch ohne die typischen Nachteile hoher Abwärme und Leerlaufaufnahme klassischer Voll-Class-A-Konzepte. Im Standby/Leerlauf liegt die Leistungsaufnahme um 20 Watt, das Gehäuse bleibt im Betrieb nur handwarm.

Sugden ANV 50 Rückansicht

Leistung und Messwerte: Der ANV-50 liefert 50 Watt pro Kanal an 8 Ohm und verdoppelt auf 100 Watt an 4 Ohm – für einen Sugden bemerkenswert souverän, was die Boxenwahl deutlich erweitert. Die Frequenzgangangabe lautet 12 Hz bis 45 kHz (±1 dB), die interne Bandbreite reicht bis in den hohen kHz-Bereich; die Eingangsempfindlichkeit ist mit 110 mV sehr hoch, was eine feinfühlige Pegelregelung und hervorragende Mikrodynamik begünstigt. Das Rauschabstands-Rating liegt im Bereich über 85 bis 90 dB, was für saubere, rauschfreie Wiedergabe sorgt. In Summe ergibt sich ein Verstärker mit audiophilen Reserven und messbar sauberem Verhalten, der seine klanglichen Stärken nicht über „Messrekorde“, sondern über Kohärenz, Kontrolle und Verzerrungsarmut bei realen Lasten ausspielt.

Sugden ANV 50 Innenleben / Technik

Anschlüsse und Bedienung: Puristisch, aber praxisgerecht. Auf der Rückseite warten fünf Line-Eingänge (relaisgeschaltet), dazu ein variabler Pre-Out und ein Tape-Out; die Lautsprecherklemmen sind solide, vorne regeln ein sauber gelagerter, feinfühliger Lautstärkesteller und Eingangstaster. Ein Phono-Zweig ist nicht integriert – hier empfiehlt sich eine externe MM/MC-Phonostufe (Sugden oder Dritthersteller). In der Praxis erfreut die leise, schnörkellose Bedienung ohne Menüs, das kompakte Format (ca. 143 × 430 × 370 mm) und das im Wortsinne „kühle“ Temperament – ein echter Bonus in Wohnumgebungen, wo ein heißer Class-A-Bolide nicht ideal wäre.

Klang – Charakter und Einordnung: Der ANV-50 klingt eindeutig „Sugden“: farbstark, substanzreich und mit dieser typisch organischen, unangestrengten Spielfreude, die Stimmen greifbar macht und Instrumente körperhaft im Raum platziert. Gegenüber den legendären A21-Derivaten zeigt er mehr Grip im Bass, höhere Impulssouveränität und ein strafferes Timing bei komplexen Passagen – ohne die seidige Textur im Mittelton zu verlieren. Das obere Register präsentiert sich luftig und frei von Härten; Becken schimmern lang, Saiten haben Schnalz und Holz, ohne zu zischeln. Dynamisch überzeugt der ANV-50 vor allem „von innen heraus“: Mikro-Kontraste, Atmer, Bogenstriche – alles wirkt selbstverständlich, nicht plakativ. Wer gern laut und großflächig hört, bekommt jetzt zusätzlich die nötige Leistungsreserve und bessere Boxenkontrolle als bei kleinen Sugden-Class-A-Geräten.

Sugden Farb Skala
Gegen einen Aufpreis bietet die Manufaktur wunderschöne Farb-Wunsch-Möglichkeiten an.

Genre-Hörbilder: Mit akustischem Jazz und Singer/Songwriter glänzt die Mittenton-Magie – Stimmen stehen zentriert, mit feiner Artikulation und natürlichem Schmelz; der Raum öffnet sich in die Tiefe, ohne überbreite Hallfahnen zu inszenieren. Klassik profitiert von der feinen Feindynamik: Holzbläser klingen farbig, Streicher faserig, Blech bleibt strahlend, aber kultiviert. Rock und Metal zeigen, wie kontrolliert der ANV-50 Bassmembranen führt: Kick-Drum ist trocken, Bassläufe bleiben strukturiert, E-Gitarren haben Biss, ohne Körnigkeit. Elektronik und Hip-Hop erlebt man mit präzisem Low-End-Punch und stabiler Bühnenabbildung – der Verstärker bleibt auch bei treibenden Synth-Flächen gelassen und sortiert.

Lautsprecher-Paarung und Aufstellung: Dank hoher Dämpfung und Stromlieferfähigkeit fühlt sich der ANV-50 an vielen modernen Lautsprechern wohl – von kompakten Zweiwegern bis zu vollwertigen Standboxen mittlerer Empfindlichkeit. Besonders stimmig empfinden wir Paarungen, die einen neutralen bis leicht warmen Grundton mitbringen und im Hochton fein zeichnen: Der Sugden belohnt Qualität an der Schallwand, macht aber auch nicht-ideale Aufnahmen genießbar. In kleineren Räumen ist sein „kühler Kopf“ ein Vorteil: selbst längere Abende bleiben ohne Hitzestau. Wer tief in den Basskeller will, profitiert von sauberer Aufstellung und ggf. entkoppelnden Gerätefüßen – das Timing dankt es.

Vergleich im Sugden-Kosmos: Gegenüber einem reinen A21-Class-A klingt der ANV-50 straffer, kräftiger und universeller, bleibt aber im Timbre unverkennbar Sugden. Er ist die Wahl für Hörer, die das organische Class-A-Gefühl lieben, aber mehr Pegelreserven, Boxen-Kompatibilität und alltagstaugliche Temperatur wünschen. Wer maximale Röhren-Illusion sucht, greift womöglich zu wärmer abgestimmten Ketten; wer maximale Attacke und Studio-Neutralität priorisiert, wird bei anderen Schulen fündig. Der ANV-50 positioniert sich genau dazwischen – musikalisch, farbig, erwachsen kontrolliert.

Fazit: Der Sugden ANV-50 verdichtet die Klangtugenden der Marke – Farbe, Fluss, Kohärenz – mit moderner Leistung und Bedienbarkeit. Technisch überzeugt die clevere Hybrid-Topologie aus kleiner Class-A-Herzstufe und korrigierter Ausgangsbühne; praktisch punktet er mit üppiger Kontrolle, hoher Dämpfung und breiter Lautsprecher-Kompatibilität bei zugleich niedriger Abwärme. Wer einen musikalischen Alltags-Verstärker auf Referenz-Niveau sucht, der sowohl leise Nächte mit Vokal-Jazz als auch energiereiche Rock- und Elektronik-Setups souverän meistert, sollte den ANV-50 ganz oben auf die Liste setzen – ein moderner Sugden im besten Sinn.

Sugden ANV 50 Perspektive

Technische Kenndaten (Auszug): Leistung 2 × 50 W an 8 Ohm, 2 × 100 W an 4 Ohm; Eingangs­empfindlichkeit 110 mV für Volllast; Frequenzgang 12 Hz – 45 kHz (±1 dB); Bandbreite intern bis ca. 86 kHz; Rauschabstand über 85–90 dB; fünf Line-Eingänge (Relais), Pre-Out variabel, Tape-Out; Abmessungen ca. 143 × 430 × 370 mm; Gewicht ca. 11 kg.

Hinweis: Der ANV-50 läuft im Alltag kühl und benötigt kein spezielles Wärmemanagement – dennoch gilt wie immer: freie Lüftungsflächen einhalten, nichts auf das Gerät stellen, sauber entkoppeln und Netzversorgung vernünftig organisieren. Dann liefert der Sugden, wofür die Engländer berühmt sind: Musik, die man nicht analysiert, sondern hört – Stunde um Stunde.

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Über Bastian Salzmann

Hifi- und High-End-Berater mit über 30 Jahren Berufserfahrung. Unser Mann für Analog und High-End-Elektronik. Leidenschaftlicher Schallplattensammler, der aber auch vor digitalem nicht zurückschreckt!
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